Die WEINerliche Führungskraft - unsere Podcast-Reihe für Leadership mit allen Sinnen

In unserer Podcast-Reihe widmen wir uns wichtigen Fragestellungen aus dem Alltag einer Führungskraft - aber nicht nur theoretisch sondern im Dialog mit Führungspersönlichkeiten und Beispielen aus der Praxis. Dr. Thomas Gawron legt in jedem Kapitel den Fokus auf eine zentrales Thema aus dem Bereich der Mitarbeiterführung. Im Gespräch mit erfahrenen Führungskräften aus erfolgreichen mittelständigen Unternehmen oder Top-Managern aus Großunternehmen wird jeweils ein Aspekt aus dem Führungsalltag diskutiert. Dies bleibt jedoch keine trockene Übung: Dr. Wolfang Staudt zeigt bei einer gemeinsamen Verkostung Paralellen aus der Weinwelt. Lassen Sie sich überraschen, wir kurzweilig Führungs- und Weinwissen vermittelt werden kann und hören Sie mal rein!

Top-Manger*in im Interview:

01: Der Lebenslauf – wirklich ein alter Hut bei der Suche neuer Mitarbeiter?


Dr. Matthias Paletta

Application Services Leader
North and Central Europe
DXC Technology


 Der Lebenslauf stellt der Führungskraft zu Beginn einer Mitarbeiterbeziehung in der Bewerbungsphase Informationen zur Eignung des Bewerbers für die anstehenden Aufgaben bereit. Aber wir fragen uns heute: Ist der Lebenslauf inzwischen wirklich der alte und unbrauchbare Hut früherer Tage, aus dem nichts brauchbares mehr herausgelesen werden kann. So zumindest die Meinung vieler Personalexperten mit Blick auf die heute relevanten Eigenschaften von Bewerbern. Die digitale Transformation stellt an die Bewerber und Mitarbeiter in Unternehmen viele neue Kompetenzanforderungen, die über die rein fachlichen Kompetenzen weit hinausgehen. Bedauerlicherweise hält der gute alte Lebenslauf – häufig der Erstkontakt einer Führungskraft mit einem neuen Mitarbeiter – oftmals keine expliziten Hinweise auf diese neuen Kompetenzfelder bereit. Vielmehr liefert der klassische Lebenslauf nahezu ausschließlich Informationen zu den fachlichen Kompetenzen und Qualifikationen des Bewerbers. Also hat der Lebenslauf als der Klassiker bei Bewerbungen und Informationsquelle für die Führungskraft in Zeiten der digitalen Transformation ausgedient, wie heute vielerorts in den Führungsetagen und Personalabteilungen zu hören ist? 

02: Schnappt die Projektionsfalle auch bei Ihrer Mitarbeiterauswahl zu?

Dr. Sandra Wolf
Geschäftsführerin
Riese + Müller GmbH


In der digitalen Transformation wandeln sich die Aufgaben von Führungskräften radikal. Anders als früher kommt es für Führungskräfte heute besonders darauf an, leistungsfähige, selbständig arbeitende Teams zusammenzustellen. Das setzt voraus, dass Führungskräfte heute viel besser als früher Bescheid wissen müssen über die Kompetenzen Ihrer Mitarbeiter. Denn nur so macht es Sinn, den Mitarbeitern die heute so wichtigen Freiheiten im täglichen Handeln und das Entscheiden zum Wohle des Kunden zu übertragen. Das heißt: Führungskräfte müssen sich heute mehr denn je fragen: was kann jeder Einzelne – und was kann er auch ausdrücklich nicht. Denn nur so stellen Sie als Führungskraft sicher, dass die vielen neuen Freiheiten Ihrer Mitarbeiter im täglichen Handeln und Entscheiden im Sinne des Kunden nicht im Chaos enden. Demgegenüber werden in der täglichen Praxis bei der Teamzusammensetzung Entscheidungen unter Zeitdruck häufig vorschnell und entlang weniger – alle anderen Kompetenzen überlagernder – Kriterien getroffen. Viele Führungskräfte fallen in die sogenannte Projektionsfalle. Sie schließen von einigen wenigen, offensichtlichen Eigenschaften eines Mitarbeiters auf sein komplettes Kompetenzprofil. Sie projizieren wenige Erkenntnisse auf die Gesamteinschätzung des Mitarbeiters.